Quo vadis, FeG?

Wohin führt der Weg der FeG Bad Schönborn? Was bringen die nächsten Jahre? Seit 25 Jahren sind wir als Gemeinde in Bad Schönborn, und die, die damals als junge Leute dabei waren, gehen jetzt auf ihre Rente zu. Wie sieht die Zukunft der FeG aus?

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Jens, Corne, Ralph und Matthias auf der Klausur in Mudau

Um auf solche Fragen eine gute Antwort zu finden, hat sich die Gemeindeleitung der FeG für zwei Tage in Mudau zu einer Klausur getroffen. Ausgestattet waren wir mit viel Information und Input von vielen Menschen in der FeG: Was wollen wir behalten? Was wollen wir neu starten? Was wollen wir beenden? Was wollen wir weniger machen? Was wollen wir mehr machen? Über 150 Einträge fanden sich auf einer Papier-Wand, die Gottesdienstbesucher in den letzten Wochen nach und nach ausgefüllt haben mit ihrer Kritik, ihrer Sorge, ihren Vorschlägen, Wünschen und Ideen. So kamen wir gut vorbereitet in Mudau an, um uns an das Thema „FeG neu gedacht“ zu wagen.

Der erste Abend war vom gemeinsamen Gebet geprägt: es ist ja nicht „unsere“ Gemeinde, sondern Jesus Christus ist das Zentrum der Gemeinde. So tun wir gut daran, gemeinsam zu beten und das Hören einzuüben, um über dann den weiteren Weg nachzudenken.

Was würden wir tun, wenn wir die Gemeinde heute neu gründen würden Wie sähe eine Gemeinde aus, die wir uns „neu denken“ könnten? Aus dieser Frage entsteht ein intensiver Austausch mit einem spannenden und interessanten Ergebnis: der Kern der Gemeinde, der Ausgangs- und Zielpunkt der Kirche ist Jesus Christus selber. Es ist seine Gemeinde. Ihm zu begegnen, in ihm den Gott zu erkennen, der sich den Menschen zugewandt hat und ihm zu folgen auf einem guten Weg – darum geht es.

Geht es auch etwas präziser? Was bedeutet „FeG neu gedacht“ konkret? Zunächst – so neu ist das natürlich nicht. Es ist uns nur noch einmal neu wichtig geworden. Als die FeG in Bad Schönborn vor 25 Jahren gegründet wurde, haben Menschen das wohl schon genau so gedacht und gelebt – aber es ist gut, nach 25 Jahren den Kompass noch einmal neu zu justieren, nach dem man sich ausrichtet. Fünf Schwerpunkte haben wir unter dieser Überschrift „Jesus begegnen, Gott erkennen, dem Weg folgen“ gefunden.

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Erster Punkt – das Gebet: Gebet ist Anfang und Begleitung für alles, was wir tun. Karl Barth sagt einmal: „Das Gebet ist der Anfang des Aufstandes gegen die Unordnung in der Welt.“ Ora et labora – Beten und Arbeiten sollen durch ein „und“ verbunden sein. „Mein Haus soll ein Bethaus sein!“ fordert Jesus einmal von den Verantwortlichen für den religiösen Betrieb. So soll es bei uns auch sein.

Zweiter Punkt – „Hier bin ich zu Hause“: Wir wollen als Gemeinde ein Ort sein, in dem man „zu Hause“ sein kann, nicht auf einer frommen Insel, sondern mitten in der Welt einen Ort hat, in dem man sein darf, wie man ist und aufatmen kann, in Kontakt mit anderen Menschen ist, Freude und Trauer teilt und sich geborgen weiß. Wenn Jesus vom „Reich Gottes“ spricht, dann ist immer von einem Fest die Rede, vom ausgelassenen Feiern und miteinander fröhlich sein. Dafür hat man ihm vorgeworfen, ein „Fresser und Säufer“ zu sein. Diesen Vorwurf wollen wir uns gerne gefallen lassen.

Dritter Punkt – Attraktive Gottesdienste: Die Gottesdienste in unserer Gemeinde sollen uns mit guter Musik und ansprechenden Predigten „Jesus vor Augen malen“, Kraft schenken und Ermutigung für die nächste Woche geben. Dabei gibt es verschiedene Formen, verschiedene Musikstile, verschiedene Ansätze, vom Glauben zu erzählen – und das ist gut so. Jeder Gottesdienst darf anders, abwechslungsreich, vielfältig, fröhlich und ernst sein – so, wie alle Gottesdienstbesucher unterschiedlich sind und zur Vielfältigkeit beitragen.

Vierter Punkt – Mitarbeiter beauftragen und befähigen: In der Gemeinde ist jeder gefragt, sich einzubringen und mitzumachen. Ob der richtige Platz im Gebet ist, im Besuchen anderer Menschen, im Putzteam, in der Technik, bei der Musik, in der Arbeit mit Kindern, bei der Begleitung von Jugendlichen, im Hausbibelkreis, in der Gewaltprävention oder wo auch immer: hier ist jede und jeder gefragt und macht auf diese Weise einen Unterschied. Und es gibt auch Zeiten, in denen die Mitarbeit nicht im Vordergrund steht. Man möchte einfach aufatmen und sich selbst und Gott wieder neu entdecken. Auch das ist gut und soll möglich sein.

Fünfter Punkt – Teil von Gottes Reich: Wir sind Teil der großen Kirche Gottes, in der viele Konfessionen nebeneinander und hoffentlich miteinander ihren Auftrag erfüllen. Wir sind dankbar für die guten Kontakte zu den anderen Kirchen und Christen in Bad Schönborn. Und wir wollen „der Stadt Bestes“ suchen. Wie schön, dass die Musikschule Mehrklang einen Teil ihres Unterrichts bei uns durchführen kann.

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Gemeinde neu denken

Geht es noch etwas konkreter? Gibt es mehr als diese fünf Schlagworte? Ja – aber dazu ist hier natürlich nicht der Platz. Dazu gibt es am Sonntag, dem 10.03.2024 nach dem Gottesdienst in der FeG ein Gemeinde-Forum, in dem wir bei einem „Mitbring-Buffet“ miteinander essen, trinken und plaudern können und bei dem wir die genannten Punkte vertiefen und miteinander besprechen können. Sie waren noch nie in der FeG und wollen wissen, was die da so treiben? Sie sind herzlich willkommen. Sie überlegen, ob es für Sie oder für Ihre Kinder interessant sein könnte, mal vorbeizuschauen? Herzlich willkommen! Der Gottesdienst am 10.03. beginnt um 10:30 Uhr und das Mitbring-Buffet wird gegen 11:30 eröffnet. Wir freuen uns, wenn Sie dabei sein können. Jede und jeder ist herzlich willkommen…

  (für die Gemeindeleitung – Matthias Vering)